seeloewe (Acer Aspire)
Systembeschreibung
CPU | AMD Athlon 64 3000+, 1800 MHz |
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Mainboard | (nicht aufgeschraubt) |
Chipset | VIA8237 |
BIOS | (ungetestet) |
RAM | 256 MB (offiziell: 512) |
Schnittstellen | 1 x Mini-USB, 2 x PCMCIA, 1 x MIC-in, 1 x Headphones, 1 x RJ-11, 1 x RJ-45, 4 x USB, 1 x VGA, 1 x PS/2, 1 x parallel |
Grafik | nVidia GeForce FX Go5700 |
FDD | – |
HDD | hda: IC25N080ATMR04-0, 80 GB |
CD/DVD | hdc: DVD-Rom TSSTcorpCD/DVDW TS-L532A |
Netzwerk | RealTek rtl8169 (onboard) |
Sound | VIA1612A (onboard) |
Dieses Notebook wurde mir von privat günstig angeboten, mit der Erklärung, das Display habe ein paar Darstellungsprobleme. Insbesondere könne man unter Windows keine höhere Auflösung als SVGA einstellen.
15. Juli 2009
Karpott?
Das Notebook trifft ein. Zunächst einmal sieht es so aus, als ob das Display rechts oben eingerissen sei. Auf einem Digitalfoto wirkt es außerdem stark verkratzt. Im Textmodus werden dünne, grüne, vertikale Streifen angezeigt, die ständig durchzulaufen scheinen.
Die Festplatte soll ich erst einmal nullen, aber dd bricht bei etwa 59 GB mit einem I/O error ab. Also lasse ich über Nacht einen kompletten badblocks -w -vv /dev/hda durchlaufen.
16. Juli 2009
Nicht so schlimm
Wie peinlich. Das Display selbst ist offenbar völlig in Ordnung. Die Kratzer waren ein Wiedergabefehler; ich hatte beim Fotografieren die recht helle Abendsonne im Rücken gehabt, dabei entstanden wohl diese Muster. Und der scheinbare Riß rechts oben ließ sich einfach wegwischen.
Die Streifen waren nach dem nächtlichen Durchlauf erst einmal verschwunden. Das wird wohl weniger, wenn er mal warmgelaufen ist. Allerdings kann ich ihn schlecht erst stundenlang warmlaufen lassen, wenn ich ihn streifenfrei verwenden will. ;-) Trotzdem habe ich nochmal Hoffnung, das Gerät einsatzfähig hinzubekommen, denn der Plattentest ist fehlerlos durchgelaufen. Keine Ahnung, was dd da für ein Problem hatte.
17. Juli 2009
Abgeschmiert
Ich installiere Debian Lenny 5.0.2 von einer Netinstall-CD. Beim Einschalten fällt mir positiv auf, daß er jetzt gar keine Streifen mehr anzeigt. Während der Basis-Installation tauchen aber doch immer wieder vereinzelt weiße Streifen auf der Textkonsole auf, die nach einem Bildschirm-Neuaufbau aber wieder verschwinden. Auch schwarze Punkte sind gelegentlich zu sehen.
Beim Start des X-Servers sieht das wieder anders aus. Der blaue Hintergrund von icewm wird mit vielen dünnen, rosafarbenen vertikalen Streifen angezeigt. Um den Mauspfeil herum, der selbst ein wenig verbeult aussieht, bewegt sich ein Quadrat mit noch stärkeren rosa Streifen. Das Menü kann ich zwar öffnen, aber darin dann keine weiteren Menüpunkte anwählen. Beim Versuch, auf die Textkonsole zurückzuschalten, hängt sich das System auf. Reboot, startx, nochmal das gleiche.
Beim Ausschalten fällt mir auf, daß er zunächst auf die Platte zugreift, bevor er ausgeht. Und tatsächlich kommt das Linux danach ohne Plattencheck hoch. Das läßt mich vermuten, daß – im Gegensatz zu dem, was mir über dieses Notebook gesagt wurde – Linux doch mit dem APM bzw. mit ACPI kommunizieren kann.
Nach einem weiteren Reboot kommt der X-Server erstmal ohne Streifen hoch, aber das Menü-Problem bleibt. Außerdem stelle ich so nebenbei fest, daß ich noch kein xterm habe. Also X-Server beendet, diesmal ohne Probleme, und xterm nachinstalliert. Nach dem Start stelle ich fest, daß ich darin eine amerikanische Tastaturbelegung habe. Also nochmal X-Server beendet und dpkg-reconfigure xserver-xorg durchlaufen gelassen. Ergebnis: Amerikanische Tastaturbelegung. /etc/X11/xorg.conf ist leer. – Erst eine händisch neu geschriebene Konfigurationsdatei überzeugt X.org davon, daß es bitte doch eine deutsche Tastaturbelegung verwenden soll.
Die Auflösung ermittle ich so nebenbei mit 1280 x 800 Pixel; das ist doch eine Ecke mehr als SVGA (800 x 600px).
Ich installiere noch ein paar grafische Anwendungen nach und beginne mit der Konfiguration derselben. Dabei treten plötzlich wieder die rosa Streifen auf, und prompt schmiert auch gleich der X-Server wieder ab und nimmt die gesamte Kiste mit.
19. Juli 2009
memtest
Beim Einschalten (auf Akku, nicht auf Netz) zeigt das Display von Anfang an überhaupt nichts an. Auf Ausschalten reagiert er nicht, auch nicht auf Strg-Alt-Entf. Ich muß den Akku abziehen, damit ich neu booten kann. Der blinkt mich dann auch schon wieder an, weil er an seine Grenze kommt; am Tag zuvor ist das Gerät etwa 20 Minuten lang mit dem zuvor frisch geladenen Akku gelaufen (wobei ich nicht weiß, wie lange er noch macht, wenn er anfängt zu blinken). Nach Reboot, dann mit Netzstrom, kommt er hoch.
Um das RAM als Fehlerquelle auszuschließen, lasse ich einen Speichertest durchlaufen (memtest von Knoppix 5.1.1). Der Test läuft dreimal ohne Fehler durch. Danach boote ich Debian, starte X, und er crasht sofort. Interessanterweise wird im oberen Bereich mehrfach der Schriftzug „acer“ angezeigt, wie er, wenn auch größer, auch im Startbildschirm gezeigt wird. Natürlich hängt das System dann wieder vollständig.
Nach Neustart lasse ich ihn einfach mal mit seinen Streifen auf der Textkonsole stehen. Mit der Zeit gehen die Streifen dann auch wieder weg, und ich versuche nach etwa einer Stunde nochmal, X zu starten. Aber gleiches Ergebnis wie vorher.
Nach alldem gehe ich davon aus, daß die Grafikkarte defekt ist. Da man die in einem Notebook nicht mal eben austauschen kann, kann man wohl das ganze Board vergessen; zumindest alles, was fest drauf angebracht ist. Eventuell sind das Gehäuse mit Tastatur und Display, RAM und Festplatte noch verwertbar. – Alternative wäre noch, aus der Kiste einen kleinen Applikations-Server mit einem X-Server vom Typ nx zu bauen, da wohl wirklich nur die Grafikkarte angeschlagen ist.
27. Juli 2009
Heimreise
Der Acer geht zurück zum Vorbesitzer.
7. August 2009
Serienfehler!
Im Chaosdorf erfahre ich, daß diese GeForce-Grafikkarten in Acer-Notebooks einen bekannten Serienfehler haben, der von Acer auch anstandslos repariert würde. Es handelte sich dabei wohl um eine schlechte Verlötung. Dafür würde auch sprechen, daß die Streifen bei längerem Betrieb langsam verschwinden: Die Lötstellen werden warm und dehnen sich aus.
Mich wundert es allerdings schon, daß ich trotz ausführlicher Suche rein gar nichts zu dem Thema gefunden hatte. Der Vorbesitzer ist jedenfalls informiert. Da sonst wirklich alles funktionierte, wäre es also möglich, nach dieser Reparatur das Notebook wieder in Betrieb zu nehmen.