Post verbummelt Buchung – Telekom sperrt Anschluß
Mittwoch, 31. Dezember 2003
Datum der „Letzten Mahnung“ der Telekom über zwei Telefonrechnungen in Höhe von 151,30 €. Da ich mich in Berlin aufhalte, bekomme ich das Schreiben erst am Abend des 3. Januar (Samstag) zu sehen.
Montag, 5. Januar 2004
Ich bezahle den Betrag bei der Stadtsparkasse Düsseldorf per Überweisung von meinem (soweit gedeckten) Konto. Ich lasse mir den Beleg abstempeln. Die Telekom hat ihr Konto bei der Postbank Essen.
Dienstag, 6. Januar 2004
Laut Kontoauszug wurde der Betrag an diesem Tag von meinem Konto bei der Stadtsparkasse Düsseldorf abgebucht.
Freitag, 9. Januar 2004
3. Bankgeschäftstag nach Abbuchung
Beim Versuch, ins Internet zu gehen, klappt die Namensauflösung nicht. Also probiere ich es über IP-Adressen: auch nix. Ich versuche, bei der Telekom-Hotline anzurufen, aber nach der dritten gewählten Ziffer kommt besetzt. Oh, da ist wohl der Anschluss gesperrt. Aber ich hatte doch noch rechtzeitig bezahlt?
Gut, dass ich noch ein Handy habe. Anruf bei der Rechnungsstelle (0800/330-1030): Angeblich könne die Überweisung mal locker fünf Tage dauern, ich hätte eben zu spät bezahlt. Fünf Tage kommt mir lang vor, ich meinte, ich hätte da was von drei Tagen gehört. Ich müsste dann eben bis Montag warten; wenn das Geld dann da sei, würde nachmittags der Anschluss freigeschaltet. DSL dauere aber einen Tag länger.
Ein Telefonat mit einem Freund erbringt: Ich hatte das mit den drei Tagen richtig in Erinnerung. Und ich bekomme den Paragrafen dazu: § 676 a BGB. Wenn binnen drei Bankgeschäftstagen nicht gutgebucht ist, ist die Bank schuld.
Also gehe ich zum T-Punkt in der Friedrichstraße und lege den abgestempelten Beleg und meinen Kontoauszug vor. Die Kundenberaterin bleibt hart: Solange der Betrag nicht bei der Telekom gutgebucht ist, bleibt die Sperre drin. Offenbar ist man nicht in der Lage, trotz so eindeutiger Beweise der Bezahlung einen Anschluss wieder freischalten zu lassen. Meine Kommentare beim Verlassen des Ladens waren nicht unbedingt freundlich.
Bei der Postbank, ebenfalls Friedrichstraße, erzählt man mir wieder die Story von den gut fünf Tagen, auf die ich jetzt allerdings gleich kontern kann. Ein Schulterzucken: „Schreiben Sie halt eine Beschwerde, ich geb's dann weiter.“ Von der Beschwerde krieg ich aber meinen Anschluss nicht wieder frei. Ich kündige an, die Sache öffentlich zu machen.
Nochmal sicherheitshalber bei der Stadtsparkasse prüfen lassen: Ja, der Betrag ist tatsächlich am 06.01. abgebucht worden, daran kann es also nicht liegen. Die Schuld liegt eindeutig bei der Postbank Essen (und der Telekom, die auf schriftliche Beweise nicht reagieren will).
Ich geh in ein Internet-Café und schreibe ein paar Mails, um ein paar Leute über das Problem zu informieren – an einer Tastatur, deren Leertaste einen Hammer braucht und mit einem Nameserver, der nur gelegentlich mal was auflöst. Dann verschicke ich noch drei SMS zu dem selben Zweck.
Montag, 12. Januar 2004
4. Bankgeschäftstag nach Abbuchung
Telefon sagt besetzt, und DSL geht auch nicht. Die anteiligen Gebühren incl. DSL flat und XXL-Tarif sowie die Kosten belaufen sich bereits auf 9,98 €.
Dienstag, 13. Januar 2004
5. Bankgeschäftstag nach Abbuchung
Telefon geht wieder, DSL noch nicht. Meine Rechnung läuft also weiter. Heutiger Stand: 12,37 €.
Mittwoch, 14. Januar 2004
DSL geht immer noch nicht. Anruf bei 0800/330-2000: In Düsseldorf ist keine Störung bekannt, und die Sperre ist noch drin. Normalerweise sei ein Tag nach Freischaltung des Telefons, so jetzt die Auskunft, sehr knapp gerechnet, das dauere meistens länger. Ich werde zur Rechnungsstelle weiter verbunden.
Dort weiß man plötzlich doch von einer sogar bundesweiten Störung; die DSL-Server seien nicht verfügbar, deshalb könne man die Sperre nicht rausnehmen. Ich solle doch später nochmal anrufen. Ich lasse mir „später“ und „spätestens“ gleich noch definieren: Also später sei so um 16:00 Uhr, spätestens sei um 18:00 Uhr.
Dauer des Gespächs: 10 Minuten, davon 8 Minuten in Warteschleifen.
15:28 Uhr erneuter Anruf bei der Rechnungsstelle. Erst die Ansage, dann ganz kurz die Dudelmusik angespielt, dann Schweigen. Nach zwei Minuten fliege ich aus der Leitung.
Beim nächsten Anruf klappt es dann. Auch von diesen 7 min hänge ich die meiste Zeit wieder in der Warteschleife – ist das denn so ein großes Problem, sowas nachzuschauen? Von einem Serverproblem ist jetzt plötzlich wieder nichts mehr bekannt, und die Kollegin werde sich bemühen, das heute noch hinzukriegen. Hoffen wir's mal.
18:00 Uhr: Umsonst gehofft. Diesesmal treffe ich auf eine Mitarbeiterin, die wieder von Serverproblemen erzählt, die schon den ganzen Tag auftreten. Anscheinend lande ich bei jedem Anruf wieder ganz woanders. Sie mahnt die Freischaltung nochmals an, mehr kann sie nicht tun (warum eigentlich nicht? Wäre doch mal ein echter Service).
19:45 Uhr. Erwähnte ich schon, dass ich kein Netz habe?
Donnerstag, 15. Januar 2004
09:30 Uhr, DSL geht wieder.
Kosten des ganzen Theaters:
Stand: 14.01.2004
Anteilige Grundgebühr T-ISDN XXL mit DSL (35,57 Euro / 31 * 6) |
6,88 € |
Anteilige Grundgebühr DSL-flat (25,81 Euro / 31 * 6) |
5,00 € |
Summe Telefongebühren | 11,88 € |
+ Mehrwertsteuer 16 % | 1,90 € |
13,78 € | |
Internet-Cafe 09.01. | 0,50 € |
SMS 09.01. 3 * 0,19 € | 0,57 € |
Endsumme | 14,85 € |